Tempolimit auf Autobahnen
Immer wieder ploppt das Thema eines Tempolimits auf Autobahnen auf. 130 km/h oder 100 km/h für Autos. Bei Umfragen fordern Menschen mit schwachen Autos ein Tempolimit und Autofahrer von großen Wagen lehnen dies kategorisch ab. Im Jahr 2018 setzte sich ein bedauerlicher Trend fort und es wurden noch mehr Autobahnen durch Verkehrsschilder limitiert. Auf Autobahnen mit Tempolimit verunglücken im Schnitt 15 Prozent mehr Menschen tödlich als mit Geschwindigkeitsbegrenzung. Doch der Großteil der Todesopfer ereignet sich auf Landstraßen und Bundesstraßen. Zwar passieren hier nur knapp 30 Prozent aller Unfälle. Aber das Risiko zu sterben ist doppelt so hoch. Eine VDA Studie des Umweltbundesamtes schätzt, dass bei einer Limitierung auf 120 km/h maximal 0,3 Prozent der deutschen CO2 Emissionen eingespart werden können. CO2 wird nicht durch schnelles fahren, sondern durch monatelange und jahrelange Baustellen mit Staus verursacht. Jeder im Raum Regensburg kennt seit 2018 das völlige Chaos. Die Autobahn von Straubing nach Regensburg ist fast täglich zu. Und in umgekehrter Richtung läuft es nicht anders. Geplant sind lockere sechs Jahre für den Umbau.
Wie viele Strecken auf Autobahnen sind bereits begrenzt?
1.608 Kilometer werden durch Verkehrsbeeinflussungsanlagen geregelt. 672 Kilometer mit Anzeige eines ständigen Tempolimits und 5.363 Kilometer mit statischem Tempolimit. Es sind knapp 2.050 Autobahnabschnitte mit 7.650 Kilometer bereits von der Temporegulierung betroffen. Derzeit verfügt Deutschland über eine BAB-Länge beider Richtungsfahrbahnen von 25.767 Kilometer. Davon sind 18.115 Kilometer ohne Tempolimit und der Rest ist limitiert. Auf knapp 1.050 ständigen Baustellen wird länger als vier Tage gearbeitet und die durchschnittliche Baustellendauer beträgt 146 Tage. Demnach sind 10 Prozent der Autobahn ständig von Arbeitsstellen und Einschränkungen betroffen. Hier gibt es auch Geschwindigkeitsreduzierungen.
Gibt es durch ein Tempolimit weniger Verkehrstote im Jahr 2018?
Viele Autofahrer werden von folgender Statistik nicht verwundert sein. Die Zahl der LKW-Insassen, die getötet wurden, stieg im Jahr 2017 um 24,2 Prozent. Nicht in der Statistik sind Autofahrer, die von einem LKW tödlich erfasst wurden. Der massive Anstieg an getöteten Lkw-Insassen zeigt, dass hier verstärkt Maßnahmen entwickelt werden müssen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Noch immer haben viele LKW auf deutschen Autobahnen keinen Notbremsassistenten, ohne der Möglichkeit diesen nicht manuell auszuschalten. In Nordrhein-Westfalen ist die Anzahl von Lkw Unfällen in fünf Jahren um 44 Prozent gestiegen. Die Fahrer sind übermüdet, fahren zu dicht auf, schauen auf das Handy und schalten manuell den Notbremsassistent ab. Wer überhaupt einen hat. Im Jahr 2016 kamen 3.206 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Das ist der niedrigste Stand seit 60 Jahren. Von den 3.206 Menschen starben 358 Menschen bei Unfällen, die von LKW Fahrern verursacht wurden. Ebenfalls weitere 745 Menschen,. Dazu zählen auch Wendefehler und beim Abbiegen einen Radfahrer übersehen. Ein Drittel der Verkehrstoten sind Lkw`s anzurechnen.
Was kann man gegen die Staus und Verkehrstoten machen?
Die derzeitigen LKW-Notbremssysteme, die ab November 2018 vorgeschrieben sind, müssen das Tempo um lediglich 20 Kilometer pro Stunde reduzieren. Der Lkw fährt dann mit 60 km/h und 30 Tonnen in das Auto, wenn nicht manuell gebremst wird. Neue Systeme könnten auch auf 0 km/h abbremsen. Laut dem ADAC führt ein Tempolimit von 120 km/h zu keiner Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Autobahn. Bereits bei 80 km/h ist die maximale Kapazität erreicht. Fahren mehr als 10 Prozent LKW auf einer Autobahn, so spielt auch das PKW Geräusch für Anwohner keine Rolle mehr. Auf 95 Prozent aller Autobahnen ist dies der Fall. Anhand der Zahlen und Fakten kann sich jeder selbst Gedanken machen, was mehr Sinn ergibt. LKW im Überholverbot beschränken und technisch aufrüsten? Die Baustellen auf 18 Stunden oder 24 Stunden Arbeitszeit umstellen und auch am Wochenende arbeiten? Oder das Tempolimit als Beispiel für LKW Fahrer erhöhen. Wir freuen uns über Ihre Meinung und Ihren Kommentar.
