Alles neu, alles richtig gut im Ford Mustang 2015
Vor exakt einem Jahr konnte ich während eines USA-Urlaubs den Vorgänger des neuen Ford Mustang ausgiebig testen. So unterschiedlich das November-Wetter – damals über 20 Grad in Kalifornien, diesmal typisch deutsches November-Wetter garniert mit leichtem Schneefall – im Vergleich war, sind es auch die beiden Fahrzeuge: Denn wohl selten in den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde ein Nachfolgermodell derartig verbessert. Die 2013er-Version lebte eindeutig vom Mythos des Ahnherrn der Pony-Car-Klasse, der 1964 erstmalig auf den Ford-Fließbändern produziert wurde.
Die Ausstattung des Sportwagens war spartanisch, nicht sehr hochwertig und genügte nicht dem europäischen Anspruch an ein Fahrzeug in dieser Preisklasse. Dem war sich auch Ford bewusst und machte beim neuen Mustang, mit dem gezielt auch Käufer in Europa angesprochen werden sollten, fast alles anders – und so viel besser! Mit „Kraftvoll, dynamisch, unverwechselbar“ kündigte das Unternehmen die neueste Generation an und dementsprechend gespannt war ich, bevor ich den vom Dünnes Ford-Store in Regensburg bereitgestellten Mustang (Fastback, 5,0-Liter-V8-Motor) ein Wochenende lang testete.
Design Ford Mustang 2015
Das Design ist Mustang-typisch – etwa die charakteristischen Scheinwerfer – aber eben auch entscheidend modernisiert, was beispielsweise durch die nach unten gewölbte Motorhaube plus Frontsplitter auch der Aerodynamik zugute kommt. Allein die Optik ist schon ein enormes Upgrade und der bullige Sportwagen zieht später an den Ampeln im Stadtverkehr sämtliche Blicke auf sich. Doch bereits vor dem Einsteigen hat mich der neue Mustang mit einem sensationellen Gimmick überrascht: Die Pony-Projektionsleuchten an den Seitenspiegeln lassen beim Aufsperren auf beiden Seiten einen Mustang über den Boden galoppieren – wie eine beleuchtete Fußmatte, die die Passagiere herzlich willkommen heißt.
Ford spielt die Symbolfigur seiner Ikone bewusst und auch gekonnt aus. Das silberne Pferdchen galoppiert im Innenraum beim Starten des Motors über den 8-Zoll-Touchscreen und der Sound des 309KW/421-PS*-starken Motors untermalt die unbändige Kraft des Wildpferdes auch akustisch. Apropos Klang, das Premium-Sound-System mit dem leistungsstarken Subwoofer im Kofferraum verwandelt den Mustang in einen fahrenden Konzertsaal. Klimatisierte und sehr bequeme Vordersitze tragen ebenso wesentlich dazu bei, dass der Fahrer sich so wohlfühlt, dass er eigentlich gar nicht mehr von seinem „Pferd absteigen“ respektive aussteigen möchte.
Der Ford Mustang 2015 nimmt sich gerne einen Schluck
Bei einem Tankstopp ist dies aber unvermeidlich und wem der V8-Motor zu durstig ist, der muss mit der effizienten EcoBoost-Motorvariante (2,3 Liter und 233KW/317 PS*) wohl nicht zu große Abstriche machen. Die Automatik-Schaltung ist gut abgestimmt, die optional verwendbaren Schaltwippen am Multifunktionslenkrad sorgen gerade auf der Autobahn für Racecar-Feeling. Das völlig neue Fahrgestell mit Einzelradaufhängung macht ihn laut Ford zum „bislang agilsten Mustang“ – und das kann ich im direkten Vergleich mit dem Vorgänger nur bestätigen. Die elektronische Fahrgestellkalibrierung, die dem Piloten – so darf man sich in diesem Boliden fühlen und ruhig auch nennen – vier Modi zur Verfügung stellen, ist ein echtes Highlight. Je nachdem welche der vier Möglichkeiten („Normal“, „Sport“, „Gelände“, „Schnee/Nässe“) ausgewählt wird, werden Schaltpunkte, Lenkaufwand, Ansprechverhalten und Kalibrierung der Stabilitätskontrolle spürbar verändert.
Mein Fazit zum Ford Mustang 2015
Rundum gelungen, wie auch das Gesamtbild des neuen Ford Mustang. Der bietet zu einem Preis, für den viele andere Hersteller deutlich weniger Fahrspaß und Ausstattung anbieten, reichlich Emotion und das Gefühl, ein ganz besonderes Fahrzeug zu lenken. Ford hat zum 50. Geburtstag des Mustang (1965 war das offizielle Auslieferungsjahr der ersten Modelle) sich nicht nur selbst, sondern auch der große Fangemeinde des/der Pony-Cars ein tolles Geschenk gemacht.
Anmerkung der Redaktion: Robert Torunsky ist Redakteur der Rundschau und der Mittelbayerischen Zeitung. Wir bedanken uns für seinen neutralen Fahrbericht, der nicht bezahlt wurde. Es wurde lediglich das Auto zur Verfügung gestellt.
* Kraftstoffverbrauch (kombiniert) [nach VO (EG) 715/2007]: 13,8-8,6 l/100 km
CO2-Emissionen (kombiniert): 320-199 g/km. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren [VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung] ermittelt. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebotes, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen.
Hinweis nach Richtlinie 1999/94/EG: Der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen eines Fahrzeugs hängen nicht nur von der effizienten Ausnutzung des Kraftstoffs durch das Fahrzeug ab, sondern werden auch vom Fahrverhalten und anderen nichttechnischen Faktoren beeinflusst. CO2 ist das für die Erderwärmung hauptsächlich verantwortliche Treibhausgas. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem ‘Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen’ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei http://www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.
