Der Porsche 911 ist das profitabelste Auto 2019
Bloomberg stellte vor kurzem eine interessante Auswertung für Autoliebhaber vor. Und hierbei stellte sich heraus, dass der neue Porsche 911 (992) das rentabelste Auto 2019 sein wird. Das Modell trug seit seiner Markteinführung im Januar 2019 rund 30 Prozent zum Gesamtgewinn der Porsche AG bei. Damit übertrifft man sogar noch den BMW X5, Mercedes GLE oder Ferrari F8 Tributo. Das lässt natürlich aufhorchen. Denn ein Ferrari F8 Tributo hat eine Verkaufsmarge von knapp 50 Prozent. Trägt aber nur zu 17 Prozent zum Gewinn bei Ferrari bei. Die genannten Modelle generieren ein überproportional hohes Gesamtergebnis für die jeweilige Marke.
Der Deckungsbeitrag beim neuen Porsche 911 (992) beträgt knapp 47 Prozent. Beim Ferrari F8 Tributo 50 Prozent. Davon werden jedoch 2020 maximal 4.000 Stück produziert. (erste Auslieferungen Q2 2020) Der neue Porsche 911 (992) ist sehr rentabel. Zudem ist seine Aufpreisliste berüchtigt. Man kann mit Keramikbremsen oder dem Kauf des GTS, Turbo oder Turbo S die Verkaufspreise noch deutlich anheben. Und Porsche hat den neu eingeführten 992 auch im Verkaufspreis angehoben. Wer bei Mobile.de nach einem neuen Porsche 911 Cabrio 4S sucht, sieht oft Verkaufspreise von 182.000 Euro. Solche Verkaufspreise wären vor vier Jahren noch nahezu undenkbar gewesen für einen 911er Cabrio mit Allrad. Darüber hinaus sorgt bei Porsche die nahezu unendliche Anzahl an Sondermodellen wie GT3, GT3 RS, GT2 RS und der Turbo S für die richtigen Gewinne. Werden 10.000 Turbo und GT3 in 2020 verkauft, bedeutet das für Porsche einen Gewinn von ungefähr 500 Millionen Euro. Und da Porsche eine große Anzahl an Autos in China verkauft, würden die aktuellen Diskussionen in Deutschland den Absatz nur wenig berühren. Wenngleich der Porsche Absatz in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit 2010 ist. Porsche ist bei der Gewinnmarge voraus. (China 2018 plus 12 Prozent, USA plus 3 Prozent)
Im Jahr 2018 stieg bei Porsche der Absatz weltweit um drei Prozent, während der Porsche 911 sich um knapp zehn Prozent steigerte. Die Porsche Faszination ist groß und man verkauft vom Porsche 911 mehr Autos als Ferrari, Aston Martin und Lamborghini zusammen. Was man in letzter Zeit jedoch auch an den sinkenden Gebrauchtwagenpreisen merkt. Der neue Porsche 911 (992) steht schon in größerer Anzahl mit teilweise zweistelligen Rabatten bei Mobile.de zum Verkauf. Auf Vorführfahrzeuge mit um die 5.000 Kilometer werden Rabatte von bis zu 20 Prozent eingeräumt. Wobei das Geld für den Taycan Elektrowagen gebraucht wird. Deshalb wird der Turbo in nächster Zeit besonders beworben werden. Und auch alle kommenden Sondermodelle. Um genug Gewinn zu erwirtschaften, bis der Taycan margenstärker ist. Im Juni 2019 wurden erstmals der neue Porsche 718 Cayman GTS und der Cayman GT4 vorgestellt. Vom Cayman GT4 dürfte vermutlich bei Erstellung des Artikels noch kein Auto ausgeliefert worden sein. Trotzdem gibt es mit dem 718 Cayman GT4 Sports Cup Edition bereits ein Sondermodell. (vorgestellt Oktober 2019)
Porsche und Ferrari sind voraus
Ferrari möchte ebenso eine größere Stückzahl vom F8 Tributo in 2020 verkaufen. Ist aber mit der Auslieferung des 488 Pista und 488 Pista Spider noch hinten dran. Auch ein Sechszylinder-Hybrid soll demnächst vorgestellt werden und vom F8 Tributo wurden bereits der Spider und der 812 Spider Superfast GTS vorgestellt. Es bleibt zu hoffen, dass man auch weiterhin an die Kunden denkt und diese nicht in eine zu hohe Wertverlust-Falle schickt. Denn das könnte den Mythos beider Marken ins Wanken bringen.
© Bilder Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG – Redaktionelle Berichterstattung Roger Taiber