Wertverlust Jaguar F-Type
Es ist nicht unbedingt sinnvoll, sich über hohe Rabatte zu freuen. Denn man spart sich nur augenscheinlich etwas ein. Bei Verkauf kommt das böse Erwachen. Denn auf einmal stellt man fest, dass alle anderen Käufer auch so günstig eingekauft haben und der Wertverlust trotzdem da ist. Gibt der Autohändler mehr Rabatt, wird der Restwert später geringer sein. Deshalb sind hohe Nachlässe ein Zeichen für einen Abwärtstrend in der Wertentwicklung. Dies ist aber kein Grund zur Sorge. Porsche gibt derzeit bei vielen Autos so gut wie gar keinen Rabatt und hat auch einen Wertverlust.
Beim Leasing spielt der Restwert eine große Rolle. Denn wenn das Auto mit einem Neupreis von 20.000 Euro nach drei Jahren und 60.000 km. nur noch 10.000 Euro wert ist, muss der Kunde dies über die Leasingrate finanzieren. Geschickter wäre es natürlich, ein Auto zu leasen, dass nach drei Jahren bei gleichem Neupreis noch 12.000 Euro wert ist. Dadurch hat der Leasingnehmer eine günstigere Leasingrate. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass z.B. Ferrari, Porsche oder Lamborghini deutlich weniger Rabatt von der Zentrale erhalten. Die Autohäuser haben nicht so einen großen Spielraum und können beim Leasing nur einen geringen Rabatt einrechnen. Das Auto ist nach drei Jahren noch mehr wert, aber der Rabatt war am Anfang so gering, dass es oftmals keinen Unterschied macht. Das können Sie an den hohen Leasingraten für einen Porsche 911 gut ersehen.
Wie hoch ist jedoch der Wertverlust eines Jaguar F-Type?
Klare Antwort, er ist zumeist nicht höher als beim Wertmeister, dem Porsche 911. Dieser Sportwagen liegt zwar weit hinter einem Range Rover Evoque, der teilweise nach drei Jahren und 45.000 km. noch auf einen Restwert von 69 % kommt. Der Porsche 911 kommt im Durchschnitt auf 62 Prozent nach drei Jahren. Dies bedeutet, bei einem Neupreis von 100.000 Euro hat der Porsche in drei Jahren 38.000 Euro verloren. Als möglichen Rabatt können Sie derzeit drei Prozent einkalkulieren, sodass der Porsche den Neuwagen Käufer nur 97.000 Euro gekostet hat und der Wertverlust somit nur 35.000 Euro in drei Jahren beträgt.
Wertverlust Porsche 911 zu Jaguar F-Type
Das Jaguar F-Type Cabrio kommt auf einen viel höheren Wertverlust. In der Statistik von Autokostencheck liegt der Restwert nach drei Jahren bei 51-52 Prozent. Das günstigste Jaguar F-Type Cabrio mit Baujahr 2013 kostet derzeit 52.000 Euro in Mobile.de. Den Neupreis gibt der Verkäufer mit 95.000 Euro an, so dass die Rechnung stimmt und der Jaguar F-Type ungefähr einen Restwert von noch 54,7 Prozent nach drei Jahren vorweist. Dies jedoch gerechnet am absolut billigsten Wagen in Mobile.de. Nimmt man einen Betriebskostenrechner und berechnet die Kosten für 60.000 gefahrene Kilometer, Wartung und Reparaturen, so verliert der Porsche weiter. Denn Sie können in drei Jahren mit Wartung und ggf. Reparatur im dritten Jahr leicht 2.000 Euro ansetzen. Vor allem der 60.000 km. Kundendienst beim Porsche kostet richtig Geld. Bei Jaguar ist die Wartung drei Jahre kostenfrei, zudem hat der Wagen von Werk aus eine dreijährige Werksgarantie.
Der Porsche 911 kostet also nach 3 Jahren und 60.000 km. ungefähr 35.000 Euro Wertverlust und 2.000 Euro Wartung und ggf. eine nicht kalkulierte Reparatur im dritten Jahr, gesamt 37.000 Euro. (immer angenommen bei einem 100.000 Euro Auto)
Der Jaguar F-Type kostet nach drei Jahren keinerlei Unterhaltskosten. Der Wertverlust beträgt bei 100.000 Euro Neupreis ca. 48.500 Euro. Deutlich mehr als beim Porsche. Aber Sie zahlen beim Jaguar keine 100.000 Euro sondern bekommen einen Rabatt um die 14 Prozent. Dies mindert den Einkaufspreis um 14.000 Euro und Sie verlieren nur ca. 34.500 Euro. Wir hatten vor kurzem ein Angebot mit 18.5 Prozent Rabatt beim Kauf eines neuen Jaguar F-Type.
Seinen Wertverlust kann man sich auch schönrechnen
Jeder findige Kaufmann kann sich nun diese Rechnung in seine Richtung rechnen. Vielleicht sind Sie der Meinung, Sie erhalten beim Verkauf vom Porsche später 2.000 Euro mehr, genau können Sie dies jedoch auch nicht sagen. Oder Sie bekommen auf einen neuen 911er, Cayman oder Boxster 5 Prozent Rabatt. Aber das Grundprinzip bleibt. Ein Jaguar F-Type ist keinesfalls teurer im Wertverlust als ein Porsche 911. Sie zahlen weniger und verlieren, berechnet vom nicht gezahlten Listenpreis mehr. Bei Porsche erhalten Sie weniger Rabatt und verlieren weniger. Gleichstand. Haben Sie die gleiche oder andere Erfahrungen gemacht. Schreiben Sie uns einen Kommentar
Da Sie dazu ermuntern, eigene Erfahrungen zu schildern – bitte sehr.
Zentraler Knackpunkt Ihrer Darstellung ist m. E. der Bezug auf den Autokostencheck, der mit der Realität gerade bei vergleichsweise neuen bzw. marktengeren Fahrzeugen wirklich nichts gemein hat. Legen wir daher die Statistik beiseite und nehmen stattdessen Echtdaten – bspw. aus mobile.de oder aus autoscout.de.
Beispiel Porsche 911 Carrera S 997.1, 400 PS: Listenpreis 130.000 EUR, 6% Rabatt, Anschaffungskosten also 122.200 EUR. Erzielbarer Preis für gepflegtes Exemplar mit marktgängiger Ausstattung nach 3 Jahren: In jedem Fall > 80.000 EUR, das entspricht einem Restwert von ca. 62% (bezogen auf den LP). Wertverlust mithin 42.000 EUR in 3 Jahren bzw. rd. 34% (bezogen auf die Anschaffungskosten). Diese Einschätzung deckt ich weitgehend mit Ihrem Rechenbesipiel.
Beispiel Jaguar F-Type R AWD Coupe, 550 PS: Listenpreis ebenfalls 130.000 EUR, 18% Rabatt, Anschaffungskosten mithin 106.600 EUR. Erzielbarer Preis nach EINEM (!) Jahr bereits kaum über 80.000 EUR, und selbst diese Fahrzeuge stehen nachweislich über Monate wie Blei bei den Händlern. Wenn aber bereits JW rd. 37-40% unter LP in die Portale eingestellt werden, so dürfte der Restwert bei 3 Jahre alten F-Type R bei nur noch < 45% liegen (bezogen auf den LP), das sind rd. 58.000 EUR. Wertverlust mithin 49.000 EUR in 3 Jahren bzw. rd. 46% (bezogen auf die Anschaffungskosten).
Hinzu kommen – im Gegensatz zum 11er – ein u.U. extrem langwieriger, monatelanger Verkaufsprozess beim F-Type (siehe Einstellungsdaten in den Portalen), ein entsprechend unsicherer Restwert und gleichzeitig deutlich höhere Unterhaltskosten – namentlich hinsichtlich Wartung/Inspektion und Verbrauch/Unterhalt.
Ihre Einschätzung kann ich im Ergebnis also nicht einmal ansatzweise teilen.
Guten Tag,
sicherlich sind Sie Porsche Fahrer. Denn Sie vergleichen den Wertverlust nicht eins zu eins. Und nehmen irgend einen Restwert für den Jaguar an, den Sie ganz niedrig einstufen, den vom Porsche selbst ganz hoch. Aber selbst bei Ihrem Fall hätte ich nur 7.000 Euro mehr Wertverlust beim Jaguar in drei Jahren, fahre aber einen Allrad und habe 550 PS. Sie keinen Allrad und 400 PS. Die Unterhaltskosten können nicht teurer sein, denn Sie zahlen beim Jaguar drei Jahre gar keine. Sie haben unseren Bericht einfach nicht genau gelesen. Dass der Vekraufsprozess länger sein kann, dem stimmen wir zu. Danke für Ihre Antwort. Hat uns trotzdem viel Freude gemacht zu lesen.
NEIN, ich bin kein Porsche Fahrer. Ich besitze u.a. einen AMG GTS.
NEIN, ich habe nicht “irgend einen Restwert” für den 11er und den F-Type R angesetzt, sondern ganz realistische Daten aus mobile.de und autoscout.de. Der geneigte Leser kann sich gerne selbst überzeugen.
NEIN, mit den Unterhaltskosten meine ich Benzin, Steuer, Versicherung – und da liegt der F-Type signifikant über Porsche-Niveau.
NEIN, F-Type R und Carrera S lassen sich sehr wohl miteinander vergleichen. Viele seriöse Tester haben das bereits getan. Noch schlimmer aber ist: Der F-Type kann trotz 150 Mehr-PS dem 11er mit 400 PS nicht einmal das Wasser reichen, lesen Sie selbst (Quelle: autocar.co.uk vom 23.01.2016):
Porsche 911 Carrera S PDK
Price £88,245; 0-62mph 3.9sec; Top speed 190mph; Economy 36.7mpg; CO2 174g/km; Kerb weight 1460kg; Engine 6 cyls horizontally opposed, 2981cc, twin-turbo, petrol; Power 414bhp at 6500rpm; Torque 369lb ft at 1750-5000rpm; Gearbox 7-spd dual-clutch automatic
Jaguar F-Type R Coupé
Price £86,810; 0-62mph 4.2sec; Top speed 186mph; Economy 26.4mpg; CO2 255g/km; Kerb weight 1650kg; Engine V8, 5000cc, supercharged, petrol; Power 542bhp; Torque 502lb ft; Gearbox 8-spd automatic
…..aber das schönere Coupe.